Wir sind ab nun regelmäßig im CHEMIE REPORT mit einer ÖGMBT-Kolumne mit den neuesten Entwicklungen aus der österreichischen Life Science Szene vertreten. Wenn Sie einen interessanten Beitrag dazu leisten wollen, richten Sie Ihre Anfrage bitte an die Geschäftsstelle!
Michael Sauer, Head of Biotechnology bei der OMV, wurde kürzlich zum Präsidenten der Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechno-logie (ÖGMBT) für die Legislaturperiode 2025–2026 gewählt. Sauer (vormals BOKU) war zuvor 1. Vizepräsident sowie Zweigstellenleiter Ost der ÖGMBT. Als Präsident folgt er Viktoria Weber, der künftigen Rektorin der Universität für Weiterbildung Krems (vormals Donau-Uni). In der ÖGMBT hat Weber ab 2025 turnusgemäß die Funktion der 2. Vizepräsidentin inne. Zum 1. Vizepräsidenten wurde Harald Pichler vom Institut für molekulare Biotechnologie der Technischen Universität Graz gewählt. Kassier bleibt Joa-chim Seipelt, der Chief Business Officer von Bluesky Vaccines. Ferner wählte die ÖGMBT mehrere Personen neu in ihren Vorstand. Es handelt sich um Johanna Gostner von der Medizinischen Universität Innsbruck, die die Zweigstelle West der ÖGMBT leitet und die kommende Jahrestagung in Innsbruck organisiert, Tobias Eisenberg von der Universität Graz, Matthias Farlik-Födinger von der Medizinischen Universität Wien, Tanja Kostic vom Austrian Institute of Technology (AIT), Evelyne Selberherr von der Veterinärmedizinischen Universität Wien und Isabella Derler von der Johannes-Kepler-Uni Linz. Das Jungforschernetzwerk der ÖGMBT (Young Life Scientists Austria, YLSA) ist im ÖGMBT-Vorstand künftig durch Lydia Riepler von der MedUni Innsbruck vertreten. Published in Chemiereport 08/2024
Wissenschaftlicher Austausch und Gemeinschaftserlebnis – keiner der beiden Aspekte kam bei der ÖGMBT-Jahrestagung, die von 17. bis 19. September in Graz stattfand, zu kurz. Könnte eine ÖGMBT-Jahrestagung auch mehr sein als eine wissenschaftliche Konferenz wie jede andere, wie es sie ja auf den unzähligen Teilgebieten der Biowissenschaften ohnehin gibt? Das fragte sich auch das Organisationsteam des diesjährigen Treffens gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs von YLSA (Young Life Scientists Austria) und lud Eric de Groot, Spezialist für Event-Design, zu einem Pre-Event. Die Botschaft: Das Besondere an der Jahrestagung ist, dass die Community der Life-Sciences hier zusammenkommt – in ihrer gesamten Vielfalt und Breite. „Diesen Gemeinschaftsaspekt wollen wir noch stärker erlebbar machen“, sagt ÖGMBT-Geschäftsführerin Alexandra Khassidov.Manches davon hatte man in der Konzeption des heuer von und an der Universität Graz ausgerichteten Treffens (unter dem wissenschaftlichen Vorsitz von Helmut Bergler, Tobias Eisenberg und Harald Pichler) schon vorweggenommen. So fanden neben den herkömmlichen Tagungsbeiträgen und Poster-Sessions auch wieder „Science Flashes“ statt, nur wenige Minuten kurze Präsentationen jüngster Forschungsergebnisse. Das soziale Rahmenprogramm wurde deutlich erweitert: Neben dem schon traditionellen Event „Wine & Science“, das wie gewohnt am Abend des ersten Konferenztags von den Ausstellern der Jahrestagung ausgerichtet wurde, nahmen am Tag darauf professionelle Guides und…
Beeindruckende Arbeiten junger Forschender zeichneten die Österreichische Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT) und ihre Partner bei der Jahrestagung in Graz aus. Die Bandbreite der Themen reichte von der Krebsforschung bis zur Eindämmung des Klimawandels. Auch heuer vergab die Österreichische Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT) wieder ihre Life Scien-ces Research und PhD Awards Austria für herausragende Leistungen junger Forschender. Die 21-köpfige Jury hatte die schwere Aufgabe, aus den überwiegend sehr hochwertigen Einreichungen die besten Arbeiten zu prämieren. Die Life Sciences Research Awards Austria sind mit insgesamt 9.000 Euro dotiert und werden in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) verliehen. Den Preis in der Kategorie „Grundlagenforschung“ (Basic Science) erhielt Chiara Maria Herzog vom European Translational Oncology Prevention and Screening Institute (EUTOPS) der Universität Innsbruck. Sie befasste sich mit den Effekten von Zigarettenrauch auf epigenetische Modifikationen, also Veränderungen der DNA, die durch Umweltfaktoren ausgelöst werden. In einer Arbeit, die im Fachjournal „Cancer Research“ veröffentlicht wurde, konnte Herzog zeigen, dass einige dieser epigenetischen Veränderungen nicht nur bei Rauchern, sondern auch bei E-Zigaretten-Nutzern und der Krebsentstehung auftreten und damit als prognostisches Merkmal für Lungenkrebs dienen können. Diese Erkenntnis unterstreicht die Bedeutung ihrer Forschung für die Bewertung der Risiken…
Verfahren wie Datenanalysen und maschinelles Lernen spielen in den Life Sciences schon seit längerer Zeit eine wesentliche Rolle, gerade auch in Österreich. Nicht zuletzt die Österreichische Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT) arbeitet an der Vernetzung der einschlägigen Aktivitäten. Bereits seit etwa einem Jahrzehnt sind Bioinformatik und Künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence, AI) ein zentrales Thema in der Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT). Und der Schwerpunkt liegt auf der Vernetzung der einschlägig aktiven Mitglieder, berichtet Thomas Rattei, der Stellvertretende Leiter des Departments für Mikrobiologie und Ökosystemforschung der Universität Wien, der im ÖGMBT-Vorstand für die Thematik zuständig ist. Rattei zufolge bemüht sich die ÖGMBT nicht zuletzt um den Austausch zwischen den Wissenschaftlern, die Methoden der AI entwickeln, und denen, die diese auf Forschungsfragen und Forschungsfelder anwenden. „Wir wollen als ÖGMBT Datenanalyse, maschinelles Lernen und andere Verfahren der AI in unserer Arbeit integrieren“, erläutert Rattei. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich die ÖGMBT bereits vor geraumer Zeit als eine der ersten österreichischen Forschungsgesellschaften der Thematik verschrieb. Ratteis eigene Forschungsgruppe etwa nutzt Methoden des maschinellen Lernens unter anderem, um Parameter für Vorhersagemodelle zu entwickeln und in der Folge Vorhersagen durchzuführen, nicht zuletzt, was den Phänotypus von Mikroorganismen oder…