Trotz Wechselkursverlusten erzielt Boehringer Ingelheim RCV 2015 ein gutes Ergebnis und wird in den nächsten Jahren am Standort Wien massiv investieren und 400 neue Arbeitsplätze schaffen. Die derzeitige MitarbeiterInnenzahl beträgt insgesamt 3.403; davon entfallen 1.501 Beschäftigte auf Österreich. Foto: (c) Boehringer-Ingelheim
Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna (RCV) konnte seine Betriebsleistung (Umsatzerlöse, sonstige betriebliche Erträge und Bestandsveränderung) im Geschäftsjahr 2015 um 2,4 % auf EUR 1.141,5 Mio. (2013 1.115,0 Mio.) steigern. Diese Zahl beinhaltet die Umsätze gegenüber verbundenen Unternehmen, unter anderem die Erlöse aus dem biopharmazeutischen Geschäft. Trotz des anhaltend schwierigen Marktumfeldes in der Region Mittel- und Osteuropa stiegen die Drittumsätze um 5,5 % (auf Euro-Basis -1,4 %). Das gute operative Ergebnis des Boehringer Ingelheim RCV wurde durch die Abwertung der lokalen Währungen in Russland, der Ukraine und Kasachstan belastet.
Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich um 1,6 % auf 3403 (2014: 3349), davon entfallen 1501 Beschäftigte auf Österreich. In den nächsten Jahren werden die Investitionen am Standort Wien massiv ansteigen. Das Unternehmen wird um über EUR 500 Mio. eine neue biopharmazeutische Produktionsanlage errichten und damit mehr als 400 Arbeitsplätze schaffen.
Philipp Lattorff, Generaldirektor Boehringer Ingelheim RCV bewertet 2015 als ein gutes Jahr, das leider durch Wechselkursverluste getrübt werde: "Das Kerngeschäft der verschreibungspflichtigen Medikamente hat sich gut entwickelt, insbesondere die Bereiche Tiergesundheit und Biopharma zeigten ein starkes, zweistelliges Wachstum.“ Für die kommenden Jahre sieht er die Entwicklung in der Ostukraine und in Russland nach wie vor mit Unsicherheitsfaktoren behaftet.
Anstieg bei Erlösen verschreibungspflichtiger Medikamente
Im Kerngeschäft der verschreibungspflichtigen Arzneimittel stiegen die Erlöse in der Gesamtregion um 7,6 %, in Euro-Basis um 1,1 % auf EUR 585,4 Mio. Polen, die Schweiz, Tschechien, Israel, die adriatischen Staaten sowie Österreich, Bulgarien, die Slowakei und Ungarn verzeichneten eine sehr positive Entwicklung. In Rumänien gab es signifikante, behördlich definierte Preisreduktionen.
Rückgang bei rezeptfreien Produkten in der Region, aber Wachstum in Österreich
Der Geschäftsverlauf bei den rezeptfreien Produkten in der Region war durch Kurseffekte und die daraus resultierende Reduktion der Kaufkraft in wichtigen Märkten wie Russland, Ukraine und Kasachstan geprägt. Die Erlöse gingen in diesem Bereich um 5,6 % zurück (auf Euro-Basis 14,7 Prozent auf EUR 127,4 Mio.). Eine erfreuliche Entwicklung zeigten vor allem die Länder Schweiz, Polen, Rumänien und Bulgarien. In Österreich verzeichnete Boehringer Ingelheim eine Steigerung im OTC-Bereich um 8,3 Prozent auf EUR 14,9 Mio.
Gute Zukunftsaussichten bei Tierarzneimitteln
Im Geschäftsbereich Tiergesundheit konnten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 13, 2 % (auf Euro-Basis 9,7 % auf EUR 47,3 Mio. gesteigert werden. Die positive Dynamik in diesem Bereich ist vor allem auf die Entwicklung in Russland zurückzuführen, wo aufgrund der EU-Sanktionen die lokale Tierzucht einen Aufschwung erlebt. Auch in der Schweiz, Polen und der Ukraine verlief die Geschäftsentwicklung erfreulich.
Hohe Investitionen in den Ausbau der biopharmazeutischen Produktion
Am Standort Wien entwickelt und produziert Boehringer Ingelheim biopharmazeutische Arzneimittel sowohl aus eigener Forschung als auch für Auftragskunden. Dem Unternehmen ist es 2015 gelungen, sich als weltweiter Marktführer im Bereich mikrobieller Produktion von Arzneimitteln (mittels Bakterien und Hefen) zu etablieren.
In den nächsten Jahren wird Boehringer Ingelheim mehr als eine halbe Milliarde Euro in die biopharmazeutische Produktion am Standort Wien investieren. Errichtet wird eine neue großtechnische biopharmazeutische Produktionsanlage für Wirkstoffe, welche mit Hilfe von Zellkulturen hergestellt werden. Die genauen Investitions- und Beschäftigungszahlen werden im Rahmen der Detailplanungen erarbeitet.
Forschung bei Boehringer Ingelheim
Das Unternehmen legt einen Schwerpunkt auf die Entwicklung innovativer Therapien für KrebspatientInnen. Die Forscher arbeiten dabei an Therapieansätzen, die entweder die Tumorzellen direkt angreifen oder Immunzellen aktivieren, die dann ihrerseits den Krebs bekämpfen. In den letzten Jahren wurden zwei neue Medikamente aus der Wiener Forschung zur Behandlung von Lungenkrebs weltweit zugelassen. Weitere Krebswirkstoffe befinden sich in der klinischen Entwicklung.
Mit jährlichen Forschungsaufwendungen von 200 Millionen Euro zählt Boehringer Ingelheim zu den forschungsintensivsten Unternehmen in Österreich. Im Herbst 2015 wurde ein neues Forschungsgebäude für Immunonkologie am Standort in Wien-Meidling eröffnet. Voraussichtlich noch 2016 kann das neue Gebäude für das Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) im Vienna Biocenter im 3. Wiener Gemeindebezirk bezogen werden. Boehringer Ingelheim hat rund EUR 50 Mio. in dieses Projekt investiert.
Strategische Weichen des Gesamtunternehmens
Aus dem Headquarter in Ingelheim berichtete die Unternehmensleitung über den Verkauf der US-Tochtergesellschaft Roxane im Jahr 2015 und damit den Ausstieg aus dem Generikageschäft; Ende des Jahres 2015 haben Boehringer Ingelheim und Sanofi angekündigt, exklusive Verhandlungen über den strategischen Tausch des Geschäfts für freiverkäufliche Medikamente von Boehringer Ingelheim gegen das Tiergesundheitsgeschäft von Sanofi aufzunehmen. Ziel von Boehringer Ingelheim ist es dabei, sich stärker zu fokussieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Die Entscheidung, eine halbe Milliarde Euro in den Ausbau der biopharmazeutischen Produktion in Wien zu investieren, kennzeichnet einen weiteren wichtigen strategischen Schritt.
Hintergrundinformation - Boehringer Ingelheim RCV Regional Center Vienna
Das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna trägt die Verantwortung für das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, rezeptfreien Präparaten sowie Tierarzneimitteln von Boehringer Ingelheim in Österreich sowie in mehr als 30 Ländern der Region Mittel- und Osteuropa, Zentralasien, der Schweiz und Israel.
Darüber hinaus wird von Wien aus die gesamte klinische Forschung der Region gesteuert. Wien ist Zentrum für Krebsforschung sowie Standort für biopharmazeutische Forschung, Entwicklung und Produktion im Konzern. Auch in der Grundlagenforschung engagiert sich Boehringer Ingelheim und ist hier mit dem Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie Wien (IMP) vertreten. Damit zählt Boehringer Ingelheim zu den forschungsintensivsten pharmazeutischen Unternehmen in Österreich. Insgesamt erzielte das Regional Center Vienna im Geschäftsjahr 2015 Gesamterlöse in Höhe von EUR 760,2 Mio. und beschäftigte in der Region Mittel- und Osteuropa 3403 Mitarbeiter, davon 1501 in Österreich. (Quelle: Boehringer Ingelheim)
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Mag. Matthias Sturm
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