Was nützt das beste Medikament, wenn es unerreichbar ist? Der Zugang zu Arzneimitteln entscheidet in den ärmsten Ländern der Welt oft über Leben oder Tod. Das High Level Panel on Access to Medicines, das von UN Generalsekretär Ban Ki-moon einberufen wird, versammelt Fachleute aus der Industrie, dem öffentlichen Gesundheitssektor, Menschenrechtsexperten und Juristen, um vielseitige Ansätze zur weltweiten Innovation und zum Zugang zur Gesundheitsversorgung zu fördern. Foto: C Falk/pixelio.de
Der "access-to-medicine index" führt regelmäßig ein Ranking unter 20 führenden globalen Pharmaunternehmen durch, wobei der Zugang der Bevölkerung zu notwendigen Medikamenten bewertet wird. GSK (Glaxo Smith Kline) liegt auf Platz 1 in der Gesamtwertung des "access to medicine index".
Gesellschaftliche Verantwortung gewinnt an Bedeutung
War bis vor kurzem von westlich orientierten Wirtschaftswissenschaftern ausschließlich die These zu hören: "der einzige Zweck eines Unternehmens ist es, Gewinne zu erzielen" so wandelt sich diese Aussage immer öfter in "der Zweck eines Unternehmens ist es, der Gesellschaft zu dienen und dabei Gewinne zu erzielen." GSK, ein weltweit führendes forschungsintensives Pharma- und Gesundheitsunternehmen setzt darauf, gesellschaftlich verantwortungsbewusstes Handeln in die Kernprozesse des Unternehmens zu integrieren und mit einer, auf dreifacher Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmensstrategie, Gewinne zu erzielen.
Viele Wege führen zu den Medikamenten
Preisstaffelungen, Aufbau der Infrastruktur im Gesundheitswesen, freier Zugang zu wissenschaftlichen Daten und innovative Partnerschaften sind bei GSK Schritte in die Richtung, den Zugang zu Arzneimitteln in den ärmsten Ländern der Welt zu erweitern.
- Flexibler Umgang mit IP (Intellectual Property, Geistiges Eigentum)
IP fördert und stützt ein kontinuierliches Investieren in Forschung und Entwicklung - das weiß das Unternehmen. Darüber hinaus ist GSK der Ansicht, dass ein flexibler Umgang mit IP dazu beitragen kann, die akuten Herausforderungen von Entwicklungsländern im Gesundheitsbereich anzusprechen und baut aus diesem Grund den mehrstufigen Lösungsansatz bezüglich der Beantragung und Geltendmachung von Patenten aus, damit der IP Schutz die wirtschaftliche Reife eines Landes reflektiert.
- Kein Antrag auf Patentschutz in den am geringsten entwickelten Ländern (LDCs) und Staaten mit geringem Einkommen (LICs)
Für die am wenigsten entwickelten Länder (LDCs, Least Developed Countries) und Länder mit geringem Einkommen (LICs, Low Income Countries) wird GSK keine Patentanträge stellen, um Generika-Herstellern Klarheit und Zuversicht zu bieten, generische Formen von GSK Arzneimitteln in diesen Ländern herstellen und ausliefern zu können.
- Gewährung von Lizenzen an Generika-Hersteller, um GSK Arzneimittel in Ländern mit geringerem Einkommen bereitzustellen
In Ländern mit geringerem mittleren Einkommen (LMICs) wird GSK Patente beantragen, wird aber Lizenzen anbieten und verhandeln, um eine Belieferung mit generischen Formen seiner Arzneimittel für zehn Jahre zu erlauben.
- Intention, zukünftige Onkologie-Produkte in ein Patent-Pooling zu übertragen
Darüber hinaus erklärte GSK seine Absicht, sein zukünftiges Portfolio von Krebsbehandlungen einem Patent-Pool zu übergeben. Die Ausweitung freiwilliger Lizenzvereinbarungen auf die Onkologie, würde es ermöglichen, dass den LDCs (low developed countries), LICs (low income countries) und bestimmten Ländern mit mittlerem Einkommen, generische Formen der neuartigen GSK Immunonkologischen und epigenetischen Behandlungen, zur Verfügung gestellt werden. Vorausgesetzt, die derzeit in klinischer Entwicklung befindlichen Kandidaten, haben die Zulassung durch die Behörden erhalten.
“Die Erfahrungen von GSK mit dem Medicines Patent Pool bei Tivicay – unserem neuesten HIV Medikament und einem unserer kommerziell erfolgreichsten Produkte – bestätigt uns, dass ein erweiterter Zugang zu Arzneimitteln, die passende Förderung von Innovationen und das Erreichen von geschäftlichen Erfolgen Hand in Hand gehen können“ erläutert Andrew Witty, CEO von GSK die Beweggründe für dieses Vorgehen.
- Selbstverpflichtung, Informationen über das GSK Patent-Portfolio frei zugänglich zu machen
GSK arbeitet daran, Informationen über aktuelle und zukünftige Patent-Portfolios zur Verfügung zu stellen. Mehr Transparenz, welche Patente in welchen Ländern bestehen, schafft mehr Klarheit für Generika-Hersteller die Produkte in Entwicklungsländern vermarkten möchten. Nach einem ähnlichen Schritt der Merck KGaA, hofft GSK, dass dies einen größeren Zulauf nach sich zieht und für andere Unternehmen, akademische Institutionen und Generika-Hersteller ein Vorbild ist, mehr Einzelheiten zu ihren Patenten zu teilen.
Die Implementierung dieser hier vorgestellten Maßnahmen unterliegt den lokalen Gesetzgebungen. GSK wird sich nun mit seinen Lizenz- und Co-Entwicklungspartnern bezüglich dieser Änderungen beraten.
Der GSK Weg zu Innovation und Zugang zu Arzneimitteln
In den letzten zehn Jahren hat GSK sein Geschäftsmodell stark verändert, um einen besseren Zugang zu Arzneimitteln zu unterstützen. GSK war Vorreiter bei Preisstaffelungsmodellen, hat Investitionen in die Forschung und Entwicklung von Erkrankungen in Entwicklungsländern priorisiert und ist Partnerschaften eingegangen, um die Gesundheit von Menschen in ärmeren Ländern zu verbessern. GSK hat einen flexiblen Zugang gewählt bei geistigem Eigentum (IP), mit dem Poolen von Patenten und Know-how, um mehr Forschung im Bereich vernachlässigter Erkrankungen zu fördern und hat freiwilligen Lizenzen zugestimmt, um es Generika-Herstellern zu ermöglichen, für die am stärksten von HIV betroffenen Ländern HIV Medikamente zu produzieren.
Weitere Maßnahmen bei GSK und mehr Details zu den oben angeführten Punkten >>>>
Interview mit Dr. R. Pichler über Implementierung von CSR Maßnahmen in die Kernprozesse des Unternehmens >>>