Derzeit lautet die gängige Therapie bei Organtransplantationen -lebenslange Einnahme von Immunsuppressiva - mit all ihren möglichen Nebenwirkungen wie Bluthochdruck, Diabetes und Störung des Fettstoffwechsels um unerwünschte Abwehrreaktionen des Immunsystems gegenüber dem transplantierten Organ zu unterdrücken. Die aktuellen Forschungen der MedUni Wien-WissenschafterInnen gehen aber bereits einen Schritt weiter. Künftig sollen Immunsuppressiva überhaupt nicht mehr nötig sein und durch eine Knochenmarktransplantation vom Spender ersetzt werden. Dann kommt es zu keiner Abwehrreaktion gegen das „fremde“ Organ.
Noch hohe Hürden zu überwinden
Das ist allerdings noch mit unerwünschten Nebeneffekten verbunden: Die Empfänger müssten nämlich vorher bestrahlt werden und synthetische Substanzen (Zytostatika) einnehmen, die das Zellwachstum bzw. die Zellteilung hemmen. Diese Behandlung ist mit Übelkeit sowie Verminderung der weißen und/oder roten Blutkörperchen verbunden. „Sollten wir diese Toxizität verringern bzw. ganz beseitigen können, wäre das revolutionär“, sagt Wekerle. „Wenn es gelingt, dass sich das fremde Knochenmark einnistet, erkennt der Empfänger das Spenderorgan nicht als fremd. Es erfolgt keine Immunabwehr. Er wird dagegen tolerant.“ Erste Pilotstudien haben gezeigt, dass diese Methode Erfolg versprechend ist.
MedUniWien - Top Stellung auf Gebiet der Transplantation
Dass sich die Crème de la Crème der Transplantationsmedizin und -forschung in Wien trifft, spricht auch für die Top-Stellung, die sich Die MedUni Wien hat sich über Jahrzehnte auf dem Gebiet der Transplantation eine Top Stellung erarbeitet. Nicht nur bei der Nierentransplantation, auch bei der Herztransplantation und ganz besonders bei der Lungentransplantation gehört die MedUni Wien zu den weltweit führenden Zentren.
Vom 8. bis 11 .September 2013 trifft sich die Crème de la Crème der Transplantationsmedizin im Austria Center Vienna beim 16. Kongress der europäischen Gesellschaft für Organtransplantation (ESOT). Das Motto lautet „Pushing the limits“, prominenter Gast ist der dreifache Formel 1-Weltmeister Niki Lauda, selbst mehrfach nierentransplantiert. Weitere Infos: http://congress.esot.org.
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- Veröffentlicht: 06. September 2013