Die Life Sciences Career Fair hat sich als führende österreichische Karriereplattform der Branche etabliert. Mit dem, was sie dabei kennenlernten, zeigten sich die Teilnehmer zufrieden.
2022 war es noch ein zarter Versuch: Am Vortag der ÖGMBT-Jahrestagung im neueröffneten Biologiezentrum der Universität Wien startete damals der Pilot einer eigenen Karrieremesse für die Life-Sciences-Branche. Vergangenes Jahr emanzipierte sich die „Life Sciences Career Fair“ (LSCF) bereits als eigene Veranstaltung, die Arbeitgeber mit jungen Talenten zusammenbrachte. Heuer ging das Format nun endgültig in Serie – und konnte den Erfolg der letzten Ausgabe wiederholen: 22 Aussteller waren mit eigenem Auftritt vertreten, 540 Teilnehmer informierten sich über Jobangebote, die meisten von ihnen in der Endphase eines Master- oder Doktoratsstudiums. Innerhalb Österreichs lag der Schwerpunkt verständlicherweise auf dem Raum Wien. Beachtlich ist, dass 9 Prozent eigens aus Nachbarländern zur LSCF angereist sind.Die Teilnehmer bekamen denn auch einiges geboten: Neben dem persönlichen Austausch mit potenziellen Arbeitgebern und Anbietern von Weiterbildungsangeboten an den Ausstellungsständen gab es Workshops zu Prioritätensetzungen bei Karriereentscheidungen (Claudia Weber, psychosoziale Beraterin; Petra Buchinger, Coach und Organisationsentwicklerin), zur Positionierung des eigenen Profils auf Linkedin (Talentor Austria) sowie zum Verfassen von CVs und Bewerbungsschreiben (Life Science Karriere Services). Para-minder Dhillon von der Fachzeitschrift PLOS One stellte vor, wie eine Karriere im Scientific Publishing aussehen könnte, Boehringer Ingelheim zeigte in einer ausführlichen „Employer Presentation“ die Karriere-Möglichkeiten am Standort Wien auf. Die Aussteller erhielten auch die Gelegenheit, sich gleich nach der Eröffnung der Veranstaltung in zweiminütigen Kurzpräsentationen darzustellen – und viele nahmen das gerne an: Vom Startup bis zum Großkonzern, vom Doktoratskolleg bis zum Planungsbüro.
Karrieremöglichkeiten, an die man vorher gar nicht gedacht hat
Erneut war die FH Campus Wien an ihrem Standort in Wien 10 Gastgeber der Veranstaltung. Evelin Süss-Stepancik (Vizerektorin für akademische und internationale Angelegenheiten) und Bea Kuen-Krismer (Leiterin des Departments Applied Life Sciences), begrüßten die Anwesenden und stellten die mit den technischen Fortschritten der vergangenen Jahrzehnte schritthaltenden Ausbildungswege (man denke etwa an die biotechnologische Prozessentwicklung) dem Bedarf an Fachkräften aus diesem Bereich gegenüber. „Die Life Science Career Fair ist eine gute Gelegenheit zum Netzwerken“, motivierte Kuen-Krismer Teilnehmer und Aussteller. Ulrike Unterer, Leiterin der Abteilung für Schlüsseltechnologien im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW), das die Karriereplattform von Anfang an unterstützte, hatte ihren Mitarbeiter Hermann Heinrich mitgebracht, der anhand aktueller Zahlen die Dynamik des österreichischen Life-Sciences-Sektors vor Augen führte. Das Ministerium hat bei der Förderung des Austauschs zwischen Wissenschaft und Wirtschaft eine klare Zielrichtung: „Uns ist es wichtig, dass Sie hier in Österreich einen Job finden“, so Heinrich. ÖGMBT-Präsidentin Viktoria Weber fand in ihren Ausführungen vor allem Worte des Dankes: Für die FH als Gastgeberin, das BMAW als Unterstützer, das ACIB als Partner – und das ÖGMBT-eigene Office, das mit viel Engagement ein solches Event auf die Beine gestellt hat. Eine eindrucksvolle Bilanz ergab eine von ÖGMBT-Geschäftsführerin Alexandra Khassidov durchgeführte Online-Umfrage im Nachgang der Veranstaltung: Rund 70 Prozent der Teilnehmer haben angegeben, dass sie bei der LSCF den Arbeitgeber gefunden hätten, für den Sie gerne arbeiten würden. Und ca. 45 Prozent haben für sich Karriere-Optionen entdeckt, an die sie vorher nicht gedacht hatten.