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Wir sind ab nun regelmäßig im CHEMIE REPORT mit einer ÖGMBT-Kolumne mit den neuesten Entwicklungen aus der österreichischen Life Science Szene vertreten. Wenn Sie einen interessanten Beitrag dazu leisten wollen, richten Sie Ihre Anfrage bitte an die Geschäftsstelle!

 

 

Gipfeltreffen der Biowissenschaften

on 27 June, 2016

Die diesjährige ÖGMBT-Jahrestagung setzt Programmschwerpunkte, die das wissenschaftliche Profil des Austragungsorts Graz reflektieren. Im diesem Umfeld werden sich Initiativen, Kompetenzzentren und Unternehmen präsentieren.

Die Jahrestagung der ÖGMBT (Österreichische Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie) hat sich in den vergangenen Jahren zum fixen Treffpunkt der heimischen Biowissenschaften entwickelt, der einen Überblick über die an vorderster Front bearbeiteten Forschungsthemen gibt. Die Schwerpunktsetzung reflektiert dabei für gewöhnlich auch das Profil des jeweiligen Austragungsorts, der turnusmäßig zwischen Wien, Linz, Graz, Salzburg und Innsbruck wechselt. 2016 ist Graz an der Reihe – und so verwundert es nicht, dass sich die wissenschaftlichen Arbeitsgebiete der Grazer Forschungsgruppen in den für dieses Jahr geplanten Inhalten widerspiegeln: So sind bereits die Nachmittagsvorträge des ersten Konferenztages am 12. September den Themen Lipidmetabolismus und damit zusammenhängenden Erkrankungen sowie Altern und Neurodegeneration gewidmet – zwei Forschungsgebieten also, die in Graz besonders stark vertreten sind. Auch die Themen Mikrobiologie und Infektionskrankheiten, zu denen zahlreiche Gruppen an Grazer Universitäten forschen, sind mit eigenen Sessions am Dienstag, dem 13., und Mittwoch, dem 14. September vertreten. „Aktuelle Themen sind hier etwa die Entstehung von Pathogenität oder die Erforschung von ganzen Mikrobiomen“, erzählt Günther Koraimann, der das Organisationskomitee der diesjährigen ÖGMBT-Jahrestagung leitet. Weitere Schwerpunkte werden den Themen Enzyme und Nanomaschinen, Sekretionssysteme, Synthetische- und Systembiologie sowie Moleküle und Membranen gewidmet sein. Erstmals erhalten im Rahmen der von den Doktoratskollegs der Universitäten organisierten Session „Young Scientists Austria“ junge Wissenschaftler Gelegenheit, ihre Arbeiten der österreichischen Forschungs-Community zu präsentieren. „Ein solcher Programmpunkt soll in Zukunft regelmäßiger Teil der ÖGMBT-Jahrestagung sein“, so Koraimann.


Klingende Namen


„Es freut uns besonders, dass wir im Rahmen einer ‚FEBS National Lecture‘, die von der Europäischen Biochemischen Gesellschaft FEBS gesponsert wird, den englischen Strukturbiologen Alan Warren als Vortragenden begrüßen dürfen“, erzählt Koraimann. Warren beschäftigt sich in seiner Arbeit an der Universität Cambridge mit in der Evolution konservierten molekularen Mechanismen, die die Reifung von Ribosomen steuern. Mit Gabriel Waksman vom University College London ist darüber hinaus ein sehr bekannter Name auf dem Gebiet der Molekularbiologie bakterieller Sekretionssysteme auf der Jahrestagung vertreten. Bereits im Vorfeld der offiziellen Eröffnung präsentiert sich das K2-Zentrum ACIB (Austrian Center for Industrial Biotechnology), das die Kompetenz zahlreicher österreichischer Forschungseinrichtungen (darunter mehrere aus Graz) zu Themen der Biokatalyse und Bioprozesstechnik vereint. Ebenso wird sich die Initiative „BioTechMed“ vorstellen, die die drei Grazer Universitäten (Karl-Franzens-Universität, Medizinische Universität, Technische Universität) miteinander vernetzt und auf diese Weise die namensgebende Schnittstelle von biowissenschaftlichen Grundlagen, technologischen Entwicklungen und medizinischen Anwendungen für gemeinsame Forschungsvorhaben nutzbar macht. Am Vormittag des 12. September ist auch eine prominent besetzte Podiumsdiskussion zur finanziellen Situation der Grundlagenforschung in Österreich angesetzt. „Wir haben dazu unter anderem namhafte Vertreter des FWF eingeladen“, so Koraimann.


Kooperation mit Wissenschaft und Unternehmen


Mehrere Programmpunkte werden im Rahmen von Kooperationen mit anderen wissenschaftlichen Gesellschaften gestaltet. Gemeinsam mit der Gesellschaft für chirurgische Forschung entsteht beispielsweise ein Vortragsstrang über Translationale Onkologie, der die Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung beleuchtet. Gemeinsam mit der Österreichischen Biophysikalischen Gesellschaft wird ein Programmschwerpunkt organisiert, der sich quer über den Vormittag des dritten Tages (14. September) zieht. Koraimann erwartet auch für die heurige Ausgabe der Jahrestagung wieder 30 bis 40 Firmenaussteller, die auch das „Wine & Science“-Event am Abend des ersten Konferenztages
ausrichten. Ein von Pall Life Sciences organisierter Workshop führt darüber hinaus in die Hochdurchsatz-Ionenaustausch-Membranchromatographie ein. Wie jedes Jahr werden im Zuge der „Award Ceremony“ am Abend des dritten Konferenztags wieder ÖGMBT-Forschungsund Dissertationspreise sowie Poster Awards und Talk Awards vergeben.

Original Kolumne 03/2016