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Wir sind ab nun regelmäßig im CHEMIE REPORT mit einer ÖGMBT-Kolumne mit den neuesten Entwicklungen aus der österreichischen Life Science Szene vertreten. Wenn Sie einen interessanten Beitrag dazu leisten wollen, richten Sie Ihre Anfrage bitte an die Geschäftsstelle!

 

 

50 Stück Würfelzucker begleiten den schnellen Imbiss

Tuesday, 12 January 2016 17:41

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Auch wenn solche und ähnliche Werbespots unseren Alltag omnipräsent begleiten, wissen wir doch grundsätzlich über das Gesundheitsrisiko von Fast Food und Soft Drinks Bescheid. Im Gegensatz zu den erfreulicherweise immer populärer werdenden Anti-Raucher Initiativen wird dieses gefährliche Risiko jedoch wenig ernst genommen. Foto: (c) Tim Reckmann/pixelio.de

Ein interdisziplinäres Team von WissenschafterInnen hat aktuell einen detaillierten Blick auf das teils problematische Essverhalten von Kindern und Jugendlichen geworfen. Das Überangebot im Supermarkt und die kaum mehr nachvollziehbare Produktionskette erschweren die Situation maßgeblich. Selbst ernährungsbewusste KonsumentInnen können die Qualität der Nahrungsmittel kaum richtig abschätzen, was zu Unsicherheiten führt.

Zusammenhang: Convenience Produkte und Adipositas
Aus den unterschiedlichsten Gründen gehören Fertiggerichte heutzutage für viele Menschen auf den täglichen Speiseplan. Vor allem bei Jugendlichen ist der Besuch im Fast Food Restaurant schon längst eine Selbstverständlichkeit.
Doch gerade der regelmäßige und häufige Verzehr vom schnellen Snack führt dazu, dass das Sättigungsgefühl verschwindet, und dadurch insgesamt mehr gegessen wird, um den Hunger zu stillen. Zum schnellen Burger gehört der obligatorische Pappbecher gefüllt mit Eis und zuckerhaltiger Limonade. Der Energiegehalt der stark überzuckerten Getränke ist dabei oft extrem hoch.
Allein in 100ml Cola sind 10 Stück Würfelzucker und 10mg Koffein enthalten.
Auch der Fruchtzuckergehalt der gängigen Limonaden ist erheblich. "Der regelmäßige Konsum dieser Lebensmittel und Getränke erhöht das Risiko an Fettleibigkeit, Zuckerkrankheit oder einer Fettleber zu erkranken drastisch", so Univ.-Prof. Dr. Harald Mangge, Klinisches Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik der Med Uni Graz.

Jugendliche im Fokus: Gesundheitsschädigende Risiken auch in jungen Jahren nachweisbar
Bei Jugendlichen konnte nachgewiesen werden, dass der Fruktose-Konsum durch den Verzehr von Softdrinks mit einer erhöhten viszeralen Fetteinlagerung, also die inneren Organe betreffend, in Verbindung steht. Ein erhöhtes Maß dieser Fetteinlagerungen wiederum führt zu einem verstärkten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. "Außerdem hat die Aufnahme von Fruchtzucker einen negativen Einfluss auf wichtige Stoffwechselparameter wie den systolischen Blutdruck, den Nüchternblutzucker, das HDL- und LDL- Cholesterin, die Triglyceride und die Harnsäure", zählt Harald Mangge auf.
Besonders die Gefahr eine Fettleber zu entwickeln ist durch die Fruktose-Zufuhr deutlich größer, warnt der Experte.

Light-Produkte: Heißhungerattacken zum Dessert
Während viele Menschen irrtümlicher Weise glauben, dass sie mit sogenannten Light-Produkten bei einer Ernährungsumstellung besonders gut beraten wären, beinhalten gerade diese Lebensmitteln eine Reihe künstlicher Inhaltsstoffe oder Süßungsmittel, um den gleichen Geschmack zu bieten, wie ihre Doppelgänger. Auch hier ist wiederum besondere Vorsicht geboten und ein genauer Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen, geht der Konsum von Light-Produkten doch häufig mit Heißhungerattacken einher. "Bei vielen sogenannten Light-Produkten ist der Wirkstoffgehalt in Relation zum Energiegehalt niedrig", so Harald Mangge. Da zuckerhaltige Getränke laut einer WHO-HBSC Studie von 16% der SchülerInnen in Österreich im Alter von 11 bis 17 Jahren täglich konsumiert werden, weniger als die Hälfte täglich Obst und nur ein Drittel der Befragten Gemüse isst, äußern die ExpertInnen Bedenken.

Abgeleitete Empfehlungen aus den Untersuchungsergebnissen
An Einrichtungen für Kinder- und Jugendliche, vor allem Kindergärten und Schulen, richtet das Team von WissenschafterInnen konkrete Handlungsanleitungen. So muss Wasser als Getränk deutlich aufgewertet und gezielt gefördert werden, beispielsweise durch erlaubtes Trinken von Wasser während dem Unterricht. Parallel dazu muss natürlich auch das Wissen zum Thema gesunde Ernährung auf spielerische Weise vermittelt werden, beispielsweise auch in Form von Gesundheitsprojekten oder -tagen. Beim Schulbuffet gilt es, ein größeres Angebot an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten zu schaffen und dieses auch "attraktiv" und ansprechend aufzubereiten. Im Gegenzug dazu sollen ungesunde Snacks, Süßigkeiten und salzige Knabbereien reduziert oder gar nicht angeboten werden. (Quelle: MedUni Graz)

Weitere Informationen:
Univ.-Prof. Dr. Harald Mangge
Klinisches Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik Medizinische Universität Graz
Tel.: +43 316 385 83340
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