Eine geniale Erfindung, die das Motorradfahren sicherer machen soll
Eine Airbag-Jacke, die mit Sensoren am Motorrad kommuniziert und sich bei Bedarf in Sekundenbruchteilen aufbläst, soll bei Unfällen den Aufprall dämpfen und Leben retten.
Foto: Federico Sabbioni, Leiter des Fahrzeug-Projektmanagements bei der italienischen Motorrad-Marke Ducati und Luigi Ronco, Leiter der Forschung und Entwicklung beim italienischen Motorradzubehör-Hersteller Dainese (v.l.) © Porsche Holding
Schutz in Sekundenbruchteilen
Auf dem Kopf trägt man beim Motorradfahren einen Helm – der Rumpf ist bei einem Unfall aber relativ schlecht geschützt. Die neuartige Airbag-Jacke, die ursprünglich von Dainese entwickelt und gemeinsam mit Ducati zu einem integralen Schutzsystem erweitert wurde, umhüllt den Brustkorb und die lebenswichtigen Organe, sie schützt den Rücken und mindert das Risiko, dass der Hals überstreckt wird.
„Entscheidend ist, dass sich die Airbag-Jacke genau im richtigen Augenblick aufbläst, dafür waren ausgeklügelte elektronische Lösungen nötig“, erklärt Prof. Bernhard Geringer vom Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik der TU Wien. Die Jacke kommuniziert drahtlos mit dem Fahrzeug, die Verbindung wird automatisch hergestellt. Mit Hilfe von Sensoren und speziellen Aktivierungsalgorithmen erkennt das System gefährliche Situationen. Zwischen einer harmlosen Kollision bei niedriger Geschwindigkeit, einem Umkippen des Motorrads im Stand oder einem tatsächlich gefährlichen Unfall kann zuverlässig unterschieden werden. Nur im Notfall werden die Airbags mit Druckluft gefüllt, sodass der Aufprall abgedämpft werden kann.
In weniger als einer halben Hundertstelsekunde wird die Gefahr elektronisch erkannt und der volle Schutz geboten. Ausgelegt ist das System auf die häufigsten Gefahrensituationen: Auf direkte Zusammenstöße mit Fahrzeugen oder Hindernissen, Auffahrunfälle, bei denen das Motorrad von hinten gerammt wird, und auch auf ein Wegrutschen des Motorrades in einer Kurve.
Porsche-Preis der TU Wien
Federico Sabbioni von Ducati Motor und Luigi Ronco von Dainese werden von der TU Wien mit dem hochdotierten Professor Ferdinand Porsche Preis ausgezeichnet.
Der mit 50.000 Euro dotierte Porsche-Preis der Technischen Universität Wien wird im Abstand von zwei Jahren an Personen verliehen, die sich durch besonders herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Kraftfahrzeugentwicklung ausgezeichnet haben. Gestiftet wurde der Preis 1976 von Frau Kommerzialrat Louise Piëch-Porsche. Das Preisgeld tragen je zur Hälfte die Porsche Holding Salzburg und die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart.
Rückfragehinweis:
Prof. Bernhard Geringer
Institut für Fahrzeugantriebe
und Automobiltechnik
Technische Universität Wien
T: +43-1-58801-31500
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
(Quelle: Technische Universität Wien)


