Tipps um Gefahren für Haustiere an Weihnachten zu vermeiden

Tuesday, 22 December 2020 01:58

Tipps um Gefahren für Haustiere an Weihnachten zu vermeidenPrachtvolle Deko, glitzernder Christbaumschmuck und ein üppiges Weihnachtsessen können für Vierbeinern im Haushalt zu einem gefährlichen Umfeld werden. Daher lautet die Devise: Weniger ist mehr. Denn zerbrochene Glaskugeln, lose Geschenkbänder, weihnachtliche Pflanzendekoration oder das Mitnaschen bei Keksen und können den Tieren rasch zum Verhängnis werden. Die Tipps fürs Tier der Vetmeduni Vienna zeigen, wie man Gefahren für Vierbeiner in der Weihnachtszeit vorbeugt.

Weihnachtsdeko: Weniger ist mehr

Verwenden Sie bruchsichere Weihnachtsdekoration statt Glasschmuck oder zerbrechliche Christbaumkugeln. Denn, Haustiere können sich an Schnauze, Speiseröhre und Organen verletzen, wenn sie die Splitter davon verschlucken.

Verzichten Sie auf Lametta, da verschlucktes Lametta schwerwiegende Verdauungsprobleme hervorrufen kann.

Besser kein offenes Feuer oder echte Kerzen am Christbaum, da Brandgefahr durch wedelnde Hunderuten und kletternde Katzen besteht.

Elektrische Leitungen werden vor allem für Welpen und Kätzchen oft Spielzeug angesehen, was zu Verbrennungen und/oder elektrische Schocks führen kann.

Vorsicht bei Geschenkverpackungen, die losen Geschenkbänder könnten verschluckt werden.

Essbarer Weihnachtsschmuck aus Salzteig oder ähnlichem ist zwar hübsch, kann aber beim Verzehr zu Erbrechen, Durchfall und Krämpfe führen.

Vorsicht ist außerdem bei Duftölen, Schneesprays und anderen Dekorationen, die chemische Substanzen beinhalten, geboten.

Festessen: Nur für Zweibeiner

Halten Sie zur Weihnachtszeit die Speisegewohnheiten ihrer Haustiere bei. Denn gut gemeinte „Resterl“ vom Weihnachtsessen wie Gans, Karpfen, Bratensoße oder Weihnachtskekse können Störungen der Verdauung wie Durchfall oder Erbrechen auslösen. Zudem sollten Haustiere keinen hefehaltigen Brotteig verschlucken, da er sich im Magen ausdehnt, fermentiert und somit Alkohol erzeugt.

Gefährlich sind auch Abfälle und Essensreste wie beispielsweise Geflügelknochen oder Fischgräten. Wenn sie gefressen werden, können sie in der Speiseröhre feststecken oder splittern und dadurch Organe verletzen.

Absolute Tabus für Hunde sind Weintrauben, Rosinen oder der Zuckerersatz Xylitol/Birkenzucker.

Pflanzen: Welche sind gefährlich?

Weihnachtsstern

  • Symptome nach Verzehr: Erbrechen, verminderte Fresslust, Depression
  • Maßnahmen: Die Giftigkeit von Weihnachtssternen wird oft überschätzt. Hat ein Tier Teile eines Weihnachtssterns gefressen, reduzieren Sie das Futter für einige Stunden. Die Symptome sollten nach ein oder zwei Stunden abklingen. Falls sie länger anhalten, ist eine Tierärztin/ein Tierarzt aufzusuchen.

Mistelzweig

  • Symptome nach Verzehr: Erbrechen, verminderte Fresslust, Depression
  • Risiko: Dehydrierung
  • Stängel, Blätter und Beeren sind leicht giftig. Besonders junge oder ältere Haustiere benötigen tierärztliche Behandlung.

Stechpalme

  • Symptome nach Verzehr: Gefressene Stechpalmenblätter oder -beeren können zu starkem Erbrechen oder Durchfall führen.
  • Risiko: Die Dornen an Stechpalmenblättern können darüber hinaus Verletzungen an Schnauze, Zunge und Lippen von Tieren verursachen.
  • Maßnahmen: Sanft die Schnauze mit Wasser reinigen und dem Tier Wasser oder Milch zur Verfügung stellen, um die Haut zu beruhigen.

Eibe

  • Risiko: Alle Teile dieser Pflanze (mit Ausnahme des roten Fruchtfleisches) sind stark kardiotoxisch, d.h. sie können das Herz auf verschiedene Weise beeinträchtigen oder schädigen.

Passen Sie besonders auf, wenn neue – vielleicht giftige – Pflanzen plötzlich in Reichweite der Tiere stehen. Das Alkaloid Taxin, der Giftstoff der Eibe, ist besonders giftig und kann durch die Störungen der Erregung der Herzmuskelzellen zum Tod führen. Der Giftstoff der Mistel, Viscotoxin oder Mistelgift, schädigt die Zellen direkt. Die Stechpalme enthält Urolsäure und Polyphenole, die in höheren Mengen ebenfalls zelltoxisch wirken. Der Weihnachtsstern zählt zu den Wolfsmilchgewächsen und enthält einen eher nur gering giftigen Milchsaft. Aber: Es kommt immer auf die Menge an!
Christine Iben, Institut für Tierernährung und funktionelle Pflanzenstoffe, Vetmeduni Vienna

Tipps um Gefahren für Haustiere an Weihnachten zu vermeidenIm Fall der Fälle

Sollte sich Ihr Haustier verletzt, giftige Pflanzenteile oder Lebensmittel wie Nüsse oder Alkohol verzehrt haben, ist die Haustierärztin/der Haustierarzt die richtige Ansprechperson. Darüber hinaus stehen Ihnen die ExpertInnen der Veterinärmedizinischen Universität Wien zur Verfügung.

Die Kliniken der Vetmeduni Vienna sind im Notfall 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr erreichbar.

24-Stunden-Telefon:
Kleintiere: +43 1 25077-0
Pferde: +43 1 25077-0
Nutztiere: +43 1 25077-0

Rückfragehinweis:
Veterinärmedizinischen Universität Wien
www.vetmeduni.ac.at

(LB)
Quelle: (Veterinärmedizinischen Universität Wien)
Foto: © Leah Kelley_pexels
Foto: © Matthias Moser_Vetmeduni Vienna

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